Informationsreise des Elternkreises Hürth
nach Berlin vom 9. bis 13. Mai 2012

 

  

9. Mai 2012

Ab Hauptbahnhof um 13.00 Uhr ging es mit 15 Teilnehmer(innen) nach Berlin.
Nach einer kurzweiligen Zugfahrt gut in Berlin angekommen, ging es per Taxi nach Neukölln.
Wir wohnten während der fünf Tage im Hotel Erlanger Hof, wo wir gut untergebracht waren.
Für den Abend hatte Andrea, die die Reise gut organisiert hatte, einen Tisch beim Italiener „Monte Cristo“ bestellt. Wir haben gut und preiswert zu Abend gegessen. Am nächsten Morgen ging es dann um 8.30 Uhr nach einem ausgiebigen Frühstück mit Bus und Bahn nach Karow.

 

 

10. Mai 2012

Hier erwartete man uns zu einem Gespräch mit zwei Bewohnern der Einrichtung Synanon.

Die beiden Männer ( 59 und 48 Jahre alt) berichteten uns aus ihrem Leben mit der Droge. Sie waren sehr offen mit ihrem Bericht. Nach mehreren Rückschlägen waren sie jetzt beide clean und mit ihrem Leben bei Synanon im Einklang. Die Offenheit mit der diese beiden Männer über ihr Schicksal berichteten, hat uns, als betroffene Eltern sehr beeindruckt.

Die Stiftung Synanon finanziert sich über die Arbeit und die Einkünfte (z.B. Hartz IV) der Betroffenen. Sie arbeiten z.B. als Gärtner, Maler, in Wäschereien und machen Umzüge. Die Arbeit läuft über den ganzen Tag. Im ersten Jahr erhalten sie nur 15 € monatl.Taschengeld, das sich mit jedem weiteren Jahr erhöht. Es ist möglich die Einrichtung jederzeit zu verlassen und auch wieder zu kommen. Einige sind schon seit mehreren Jahren da. Voraussetzungen sind: Keine Drogen, keine Zigaretten und keine Gewalttätigkeit.

Im Anschluss an Synanon sind wir mit dem Bus zur Gaststätte StäV Ständige Vertretung gefahren. Ein Muss für jeden Berlin-Besucher. Hier haben wir uns bei Sonnenschein ein leckeres Kölsch schmecken lassen. Natürlich gab es auch was „zu müffelen“.

 

Andrea hatte dann den guten Vorschlag uns Berlin von der Spree aus anzusehen. Die Schifffahrt dauerte eine Stunde, vorbei am Bundestag, Nikolaiviertel, Museumsinsel usw.

Den Abend verbrachten wir entspannt und wie immer gut gelaunt im Monte Cristo bei leckeren italienischen Spezialitäten.

  

11. Mai 2012

Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise, die Besichtigung des Bundestages, begann am nächsten Morgen um 10 Uhr.

Von11.45 bis 12.50 Uhr durften wir im Plenarsaal an einer Sitzung teilnehmen Thema: Mieterschutz und soziale Wohnungsbauförderung. An der Sitzung waren zeitweise 48 Abgeordnete anwesend. Wir hatten den Eindruck, dass nur wenige den Reden zuhörten und sich mit anderen Dingen beschäftigten.

Danach trafen wir den Bundesabgeordneten Herrn Zylajew zu einem einstündigen Gespräch. Er erzählte sehr lebhaft aus seinem Leben als Politiker und was ihn dahin geführt hatte, sowie von seiner Tätigkeit im Bundestag und im Erftkreis. Fragen an ihn waren erwünscht, die er auch professionell und verständlich beantwortete. Er stellte sich gut dar und hinterlässt einen bleibenden, persönlichen Eindruck - ein Politiker zum anfassen.

Er hat uns durch das Bundestagsgebäude und die Büros der Abgeordneten geführt. Die Weitläufigkeit und der großzügige moderne Baustil haben uns sehr beeindruckt.

Um 14.30 gab es ein Mittagessen in der Bundestagskantine. Nach der Verabschiedung von Herrn Zylajew, der nun endlich Richtung Heimat fliegen konnte, machten wir unseren Rundgang durch die Kuppel des Bundestages, hier hat man einen herrlichen Rundblick über ganz Berlin.

Zu Fuß ging es dann zum Potsdamer Platz, der völlig neugestaltet wurde. Zwischen Brandenburger Tor und Potsdamer Platz befindet sich die Holocaust-Gedenkstätte. Sie wurde entworfen von dem Architekten Peter Eisenmann und besteht aus 2711 Stelen, die an die Vernichtung von 6 Millionen Juden erinnern sollen. Die Eröffnung war im Mai 2005.

 

Anschl. ging es mit der U-Bahn, ohne die in Berlin nichts geht, zum Gendarmenmarkt.

Bei einem leckeren Getränk auf Außenplätzen des Restaurant „New two“ überraschte uns ein Wolkenbruch. Aber das konnte uns nicht stören. Es gab genügend grüne Decken die uns wärmten und die Schirme über uns hielten dem Regen weitgehend stand.

Auch ein Besuch bei Fassbender & Rausch Chocolatiers am Gendarmenmarkt gehört zu einem Berlin-Besuch, ein beliebter Treffpunkt für Leckermäuler. Es ist das größte Schokoladenhaus der Welt.

Nach einem feucht-fröhlich Ausklang in der Lobby unseres Hotel bei Sekt, Bier und Wein beendeten wir diesen ereignisreichen Tag.

  

12. Mai 2012

Am Samstag war shoppen und bummeln durch Berlin angesagt. Natürlich auf dem Ku-Damm, im bekannten Kaufhaus des Westens (KaDeWe).

Hier wimmelte es von Fans der Fußballvereine Dortmund und Bayern. Etwas zu viel des guten.

Für 17.15 Uhr war wieder der Tisch im Monte Cristo für uns gedeckt. Gestärkt machten wir uns um 18.45 Uhr auf den Weg nach Charlottenburg. Hier hatte Andrea Karten bestellt für das Berliner Kabarett Klimperkasten, ein musikalisch-literarisches Kabarett, welches seit 1971 besteht.

Wir erlebten die Show „Verrücktes Berlin von 1901 bis 2012“. Es hat uns allen sehr gut gefallen.

 

Angekommen im Erlanger Hof haben wir Arnold, der Geburtstag hatte, ein Ständchen gebracht und noch ein Glas Sekt auf ihn getrunken. Nach einem wieder schönen Tag endlich um 00.30 Uhr im Bett.

  

13. Mai 2012

Leider hat alles ein Ende und die Abfahrt am nächsten Tag war da. Mit zwei Großraumtaxis ging es zum Ostbahnhof. Unser Zug startete 9.48 Uhr und wir trafen um viele neue Erkenntnisse reicher, um 14.09 Uhr in Köln ein.